24h Dubai: Attempto Racing und das ganz persönliche Märchen aus "Tausend und einer Nacht"
Die Dunlop 24h Dubai wurden 2006 als eine gemeinsame Pionierleistung von CREVENTIC, dem DNRT und dem Autodrome Dubai ins Leben gerufen und hat sich mittlerweile als eines der wichtigen internationalen Langstreckenrennen, das immer häufiger gemeinsam mit den großen Klassikern wie den 24-Stunden-Rennen von Le Mans, dem Nürburgring, Daytona und Spa genannt wird, fest etabliert. Dieses erste internationale 24-Stunden-Rennen eröffnete den Saisonkalender für GTs, Tourenwagen und 24h-Specials. Dunlop als Alleinausrüster des prestigeträchtigen Motorsport-Marathons im Wüstenemirat, war mit mehr als 7.000 Reifen, darunter für alle Fälle auch über 1.000 Regenreifen nach Dubai gereist.
Anders als bei den 24h-Rennen in Le Mans und auf dem Nürburgring, bei denen Dunlop mit speziell auf die Anforderungen der jeweiligen Fahrzeuge zugeschnitten Pneus gegen andere Reifenhersteller antritt, stellten die 24h von Dubai eine ganz andere Herausforderung dar: Das gesamte Starterfeld – 2013 mehr als 80 Teams – gingen mit Rennreifen von Dunlop auf die Strecke. Dabei konzentrierte sich der Allausrüster darauf, allen Teilnehmern mit Reifen der neuesten Generation Chancengleichheit und Konstanz zu bieten.
Für Attempto Racing stellt das 24-Stunden-Rennen in Dubai bereits seit vielen Jahren den traditionellen Auftakt der Saison dar. Seit 2009 hat der Rennstall aus Hannover keine Ausgabe der spektakulären Wüstenschlacht ausgelassen. Auf die diesjährige Auflage des Langstreckenrennens freut sich die Mannschaft rund um Arkin Aka besonders. Kein Wunder: Erstmals schicken die Hannoveraner zwei Autos in den Kampf um ein Spitzenergebnis. Beim zweiten von Attempto Racing eingesetzten 911er gab die Fraktion aus dem Porsche Sports Cup ihr Bestes. Andreas Liehm und Andreas Iburg hatten sich dank ihrer starken Leistungen im vergangenen Jahr für den Start in Dubai empfohlen. Die große Stärke der beiden wird ihre Konstanz sein, war sich Teamchef Arkin Aka sicher.
Mit den weiteren Fahrern Arturo Devigus, Hannes Waimer und Cheffe him self Arkin Aka war das Quintett vollständig. Doch bevor richtig gejubelt werden konnte, gab es eine emotionale Achterbahn der Gefühle. Das Langstreckenrennen am Persischen Golf hatte es für die eingeschworene Truppe mächtig in sich. Im mit 84 Fahrzeugen stark besetzten Starterfeld hatten sich die Porsche-Piloten im Qualifying den soliden 20. Startplatz gesichert. „ Das ist die Basis für ein gutes Rennen“, sagte Iburg!
In den ersten Stunden lief alles wie geschmiert, wir sind konstant schnelle Zeiten gefahren, wodurch wir den Anschluss nach vorne halten konnten“, so Teamkollege Liehm. Doch mit Einbruch der Nacht folgte auch der erste Rückschlag. Ein Radlagerschaden zwang den 500PS starken Porsche 911 GT3 R mit der Startnummer 28 für einen umfangreichen Reparaturstopp an die Box. Dank der sensationellen Leistung der Boxencrew wurde das Problem in Rekordzeit weggeschraubt und die Aufholjagd begann.
Jammerschade, das nächste Unheil ließ nicht lange auf sich warten. „Es kam zu zwei Kollisionen mit Konkurrenten“, beschrieb Arkin Aka, der sowohl als Fahrer als auch als Teamchef agierte. „Wir waren geschockt und zunächst sehr enttäuscht, denn durch die Zwischenfälle waren wir in die Tiefen der Ergebnisliste abgerutscht.“ Doch was dann folgte war eine Ausnahmeleistung der ganzen Attempto-Racing-Mannschaft.
Mit voller Konzentration brannten die Fahrer des orange-weißen Boliden eine schnelle Runde nach der anderen in den Asphalt von Dubai. „Die Anspannung lag förmlich in der Luft“, so Andreas Liehm. Jeder Platzgewinn wurde in der Box gefeiert und zu feiern gab es einiges, endete die Aufholjagd nach 556 Runden auf dem 5,39 Kilometer langen Grand-Prix-Kurs im hypermodernen Dubai Autodrome doch mit einem sensationellen 13. Platz.
Ein Ergebnis , das angesichts der vielen Zwischenfälle für großes Aufsehen, aber auch für manch eine Träne sorgte. „Für mich war es der wohl emotionalste Moment in meiner bisherigen Motorsportlaufbahn“, war Iburg sichtlich gerührt. In einem waren sich Arkin Aka, Andreas Liehm, Andreas Iburg, Arturo Devigus und Hannes Waimer nach dieser Premiere einig: In Dubai wurde unser ganz persönliches Märchen aus „Tausend und einer Nacht“, wahr!